Steirischer Tennisverband
Kids & Jugend ITF

Behrmann und Sumann räumen bei ITF-Jugendturnieren ab

Auch Timothy Bezar verbucht ein Erfolgserlebnis auf internationaler U18-Ebene.
Verfasst von: Manuel Wachta, 04.07.2023
© zVg
Elias Sumann verbuchte in Sofia seinen internationalen U18-Premierentitel – und beinahe sogar das Double.

Zwei Einzeltitel, ein Doppeltitel, zwei Doppelfinals und ein Doppel-Halbfinale: Das ist die bemerkenswerte Hauptausbeute von Österreichs Nachwuchs bei ITF-Jugendturnieren in der letzten Woche. Verantwortlich dafür zeichnen dieses Mal Thilo Behrmann, Alexander Gschiel, Niklas Maislinger, Elias Sumann und Timothy Bezar.

Behrmann: 3. Einzel- und 3. Doppeltitel in erster voller Juniors-Saison

Eine perfekte Woche hat Behrmann bei den Doboj Juniors Open 2023 hingelegt. Die erst 15-jährige Zukunftshoffnung sicherte sich bei dem ITF-J30-Sandplatzevent in Bosnien-Herzegowina das Double und hiermit den bereits jeweils dritten Saisontitel im Einzel und Doppel. Im Single musste der Schützling der Tennisakademie Burgenland im Viertelfinale und Finale jeweils einen Satzrückstand wettmachen. Es gelang: Nach einem 2:6, 6:3, 6:4 gegen den achtgesetzten Aleksandar Hudjec (ITF 1082) und einem 7:5, 6:1 gegen Lucky Loser Nikola Matovic (ITF 2536), beide Serbien, zwang Behrmann (ITF 733) im Titelkampf auch den mit einem Special Exempt ausgerüsteten Vorwochengewinner aus Banja Luka, Lokalmatador Ivan Biletic (ITF 1258), mit 2:6, 6:4, 7:6 (3) in die Knie. Im Doppel zog er an der Seite des gleichaltrigen Kasachen Daniel Tazabekov ohne Satzverlust ins Finale ein, im Halbfinale mit einem 7:5, 7:5 über die Burgenländer Gschiel und Maislinger. Und auch im Endspiel ließen Behrmann/Tazabekov mit einem 6:1, 6:4 über die Serben Nikola Lulic und Jovan Matovic nicht viel anbrennen.

Dementsprechend erfreut zeigte sich gegenüber www.oetv.at auch Wolfgang Thiem, der als Leiter der Tennisakademie Burgenland Behrmann betreut: „Grundsätzlich bin ich mit seiner Entwicklung natürlich sehr zufrieden. Er hat sich, nachdem er letzten November den Einstieg ins ITF-Juniors-Ranking geschafft hatte, jetzt im Laufe der letzten Monate super entwickelt. Auch die Tatsache, dass er sich jetzt in Bosnien, wo erfahrungsgemäß immer die guten Spieler aus Serbien, Kroatien usw. mitspielen, dann auch durchgesetzt hat, ist sehr erfreulich. Also ich glaube, darauf kann man schon aufbauen.“ In der U18-Weltrangliste schob sich Behrmann dank seiner Erfolge bereits auf Platz 545. Eine sehr beachtliche Leistung für sein junges Alter, die Trauben hängen für Trainer Thiem freilich aber noch höher: „Ziel ist es definitiv, dass er vielleicht im kommenden Jahr dann schon Richtung Jugend-Grand-Slams schnuppert. Das wäre so ein mittelfristiges Ziel.“

IMG-Schützling Sumann mit halbem Heimsieg in Sofia

Ein besonders schöner Coup gelang auch Sumann, der beim J30 Diana Cup 2023 seinen ersten ITF-Titel erobern konnte – und dies ausgerechnet in Bulgariens Hauptstadt Sofia, der Geburtsstadt von seiner Mutter, wo auch Großvater, Großmutter, Onkel und Cousine leben. Der selbst in Wien aufgewachsene, gebürtige Grazer, der von klein auf Bulgarisch gelernt hat und die Sprache fließend beherrscht, hatte schon im Herbst des Vorjahres in Managua (Nicaragua) sein erstes ITF-Endspiel und -Halbfinale erreicht, nun glückte ihm also auch der letzte Schritt zum Premierentriumph. Der 17-Jährige war als Nummer eins der Setzliste mit einem Freilos bzw. drei Zweisatz-Siegen zuerst in die Vorschlussrunde gestürmt, wo er wie 2022 am selben Ort, damals noch in Runde eins, den einheimischen Qualifikanten Erik Vladimirov (ITF 2887) in drei Sätzen ausschalten konnte, diesmal mit 6:2, 6:7 (1), 6:3. Sein eigentlicher Finalgegner, der elftgesetzte Zyprer Nikita Sclearenco (ITF 1351), konnte zum Showdown um den Titel schließlich nicht antreten. Doch das soll die Leistung des ÖTV-Jungstars nicht schmälern, der seit dem Vorjahr in der berühmten IMG Academy in Bradenton, US-Bundesstaat Florida, trainiert und lebt, wo er bereits ein paar Mal mit Stars wie Sebastian Korda, Denis Shapovalov und etlichen WTA-Topprofis Sparring spielen konnte.

Fast hätte Sumann (ITF 751) beim ITF-J30-Sandplatzturnier gar ein Double eingefahren. Nach zwei Zweisatz-Siegen und einem Dreisatz-Erfolg unterlag er mit David Simeonov in einem Doppelfinale mit gleich drei Bulgaren auf dem Platz dem Team Borislav Kirilov und Vladimirov mit 2:6, 2:6. Bemerkenswert ist Sumanns Erfolg auch deshalb, weil ihn heuer schon drei Mittelfußknochenbrüche außer Gefecht gesetzt und jedes Mal Zwangspausen eingebrockt hatten, „alle drei an verschiedenen Stellen. Den ersten, zweiten und dritten Mittelfuß bin ich mittlerweile schon durch“, erzählte das leidgeplagte Nachwuchstalent. „Dass ich das erste ITF-Turnier, das ich danach spiele, direkt gewinne, das hätte ich mir selbst nicht erwartet. Der Titel macht mich sehr stolz und glücklich. Das ist mein erster internationaler Titel, und das ist immer was sehr Besonderes.“ Auch wegen des halben Heimspiels: Schiedsrichter, Turnierleiter und bulgarische Spieler habe er schon gekannt, „weil ich hier bereits viele Turniere gespielt habe, da es sich super anbietet, ich bei Opa und Oma schlafen kann. Es ist für mich wie zuhause – auch wenn immer Österreich das Zuhause bleibt. Dass ich das Turnier mit einem Familienbesuch verbinden habe können, war super. Zu den Finalspielen ist dann mehr oder minder die ganze Familie gekommen.“

Bezar wiederholt bisher größten internationalen U18-Erfolg

Ein Erfolgserlebnis verzeichnete auch Bezar. Der Wiener unterlag beim EGY 9 Smash ITF Junior Tournament in Kairo zwar im Einzel in der ersten Runde, konnte jedoch im Doppel sein zweites internationales U18-Finale nach Dakar (Senegal) im November des Vorjahrs erreichen. Der 16-Jährige (ITF 1773) konnte mit dem Mexikaner Luis Andres Flores Avila nach einem Freilos zwei Zweisatz-Siege und einen Dreisatz-Erfolg einfahren, die beiden eliminierten dabei nacheinander die höher eingeschätzten Nummern drei und sechs der Setzliste. Erst im Titelkampf zog das Nummer-sieben-Duo beim ITF-J30-Sandplatzevent in Ägyptens Hauptstadt gegen die vierte zur Gänze ägyptische Kombination in Folge, die viertgereihten Yassin Hassan und Omar Morsy, mit 2:6, 1:6 den Kürzeren.

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