Steirischer Tennisverband
Billie Jean King Cup

Billie Jean King Cup: Nächster Sieg – ÖTV-Damen am Samstag um Platz 1

Österreichs Nationalteam schlägt in Oeiras zum Start der zweiten Gruppenphase auch Serbien.
Verfasst von: Manuel Wachta, 12.04.2024
© GEPA pictures / Walter Luger
Große Freude bei Sinja Kraus (links) und ÖTV-Sportkoordinatorin und -Billie-Jean-King-Cup-Teamkapitänin Marion Maruska über das nächste Erfolgserlebnis.

Mit den 2:1-Erfolgen über Dänemark und Ungarn hatte Österreichs Damen-Nationalteam in der Europa/Afrika-Gruppe I des Billie Jean King Cups in Oeiras überraschend schon an Tag zwei den Gruppensieg fixiert – und dadurch den Aufstieg ins Play-off (im Herbst) zur Qualifikationsrunde fürs Finalturnier 2025. Daran änderte die knappe 1:2-Niederlage am dritten Gruppenspieltag gegen Bulgarien nichts mehr. Nach dem spielfreien Donnerstag ist die ÖTV-Auswahl unter der Leitung von ÖTV-Sportkoordinatorin und -Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin Marion Maruska am Freitag auf die Plätze des Clube de Ténis do Jamor in der Nähe von Portugals Hauptstadt Lissabon zurückgekehrt. Und das mit dem nächsten Sieg: Die rot-weiß-roten Ladies starteten mit einem klaren 3:0 über Serbien in die zweite Gruppenphase, dem Play-off um die Plätze eins bis drei. Hiermit geht es am Samstag ab 12:00 Uhr MESZ in einem direkten Duell mit den Niederlanden, die Serbien tags zuvor mit 2:1 geschlagen hatten, sensationell um den Gesamtsieg.

Paszek und Kraus im Einzel eine Bank, 1. Sieg für Klaffner/Kostic

Den Anfang machte, wie schon zuletzt gegen Ungarn, Tamira Paszek. Die Vorarlbergerin (WTA 337) sollte mit einem 6:4, 6:3 über Elena Milovanovic (WTA 487) auch ihren zweiten Einzelauftritt erfolgreich gestalten und musste einzig im zweiten Satz nach 5:1-Führung noch ein wenig warten, ehe sie ihren vierten Matchball nützen konnte. „Ich kenne Elena ja gut – wir sind gut befreundet und haben vor ein paar Wochen in Tunesien gemeinsam Doppel gespielt. Insofern war meine Spieltaktik eigentlich relativ klar und was ich zu tun habe. Und ich finde, ich habe das gut umgesetzt und wirklich solide gespielt.“ Die aktive und variantenreiche Herangehensweise der routinierten 33-Jährigen sollte sich letztlich bezahlt machen. Danach holte Sinja Kraus bei ihrem (inklusive Doppel) fünften Einsatz in Oeiras den ebensovielten Erfolg. Trotz 0:2-Rückstand in beiden Sätzen hielt die Wienerin (WTA 222) ihre Gegnerin Mia Ristic (WTA 335) recht souverän mit 6:2, 6:4 in Schach. „Ich bin mit meinem heutigen Auftritt sehr zufrieden. Ich bin zwar in beide Sätze etwas spät gestartet, aber ich habe mich eigentlich nicht aus der Ruhe bringen lassen und ich hatte den Ball gut auf dem Schläger. Im ersten Satz bin ich dann ins Rollen gekommen, und da habe ich echt richtig gut gespielt, auch sehr gut aufgeschlagen.“ Im zweiten Durchgang wurde es zwar „ein wenig enger, aber ich hatte trotzdem die ganze Zeit über das Gefühl, dass ich über das Spiel entscheide beziehungsweise es im Griff habe. Somit bin ich sehr happy mit meiner Leistung – und auch wirklich sehr, sehr happy, dass wir heute wieder gewonnen haben.“

Nachdem sich Paszek und Kraus im Einzel weiterhin als eine Bank erwiesen, besaß das Doppel bloß noch statistischen Wert. Es brachte jedoch einen krönenden Abschluss des Spieltags: Denn Melanie Klaffner und Tamara Kostic feierten beim ersten gemeinsamen Antritt mit einem 6:3, 4:6 und 10:8 im Match Tiebreak über Milovanovic/Ristic gleich den ersten Sieg. Für die 18 Jahre alte, gebürtige Wienerin Kostic, die erst beim Einzel gegen Bulgarien ihr zunächst verloren gegangenes Debüt gegeben hatte, war es nun der erste Erfolg überhaupt in einem Damen-Länderkampf für Österreich – und zwar ausgerechnet gegen das Herkunftsland ihrer Eltern. „Es ist natürlich was Besonderes, das erste Match zu gewinnen. Das wird mir natürlich in Erinnerung bleiben. Ich freue mich sehr darüber“, strahlte Kostic. „Melanie und ich haben sehr gut miteinander gespielt, uns auf dem Platz sehr wohl gefühlt. Wir haben auch sehr gut kommuniziert – und unsere beiden Spielstile haben sehr gut zusammengepasst.“ Dem sollte die Oberösterreicherin Klaffner lediglich zustimmen: „Wir haben noch nie zusammengespielt – auch nicht in der Liga, obwohl wir ja für dieselbe Mannschaft spielen. Es hat voll gut funktioniert und ganz gut harmoniert. Da sie sehr druckvolle Schläge hat, habe ich dafür am Netz einiges machen können. Wir wollten es genießen und Spaß haben, und das ist uns, glaube ich, ganz gut gelungen.“

Mit voller Energie und Motivation in den Kampf um Platz 1

Teamkapitänin Maruska zeigte sich mit ihren Damen erwartungsgemäß hochzufrieden – mit allen drei Matches. Paszeks Kontrahentin habe „ein bisschen aggressiver, aber doch fehleranfälliger agiert. Und Tamira hat sehr solide und clever gespielt, immer wieder den Stoppball und Slice – und sie war dann von der Grundlinie die bessere Spielerin“, urteilte die erfahrene Niederösterreicherin. „Sinja hat nach anfänglichen Rückständen im ersten Satz wirklich sehr gut gespielt, ganz viele direkte Punkte gemacht, auch gut serviert. So hatte ihre Gegnerin eigentlich keine Chance. Im zweiten Satz war es dann ein bisschen enger, aber im Endeffekt war sie die bessere, aggressivere Spielerin“, erklärte Maruska. Beim Doppel sah sie es so, dass „Melanie und Tamara von Beginn weg sehr gut gespielt haben und sehr aktiv waren. Im ersten Satz waren sehr viele Entscheidungspunkte mit dabei, die sie gewonnen haben.“ Den zweiten Durchgang machten sie nach 1:5 nochmal spannend und verloren ihn zwar bei der Chance zum 5:5 via Entscheidungspunkt – doch das Momentum der Aufholjagd hätten sie ins Match Tiebreak mitgenommen: „Dort waren sie wieder die Aktiveren, es war ein sehr gutes Spiel der beiden. Es freut mich sehr, dass Tamara zusammen mit Melanie ihr erstes Billie-Jean-King-Cup-Match gewinnen konnte.“

Vor dem finalen Showdown gegen die Niederlande war für Maruska ganz klar: „Ich werde schauen, dass ich das stärkste, mögliche Team aufstelle – weil wir natürlich gerne hier gewinnen wollen.“ Dieser letzten Begegnung blickte sie genauso gespannt entgegen wie die Spielerinnen: „Wir gehen mit viel positiver Energie und gutem Selbstvertrauen hinein. Wir freuen uns einfach, dass es bisher so super gelaufen ist und sind motiviert“, erklärte Paszek. Und so auch Kraus, die sich freilich gewarnt zeigte: „Es wird auf jeden Fall nicht leicht. Die Niederlande haben eine sehr, sehr starke Mannschaft und haben sowohl gute Einzel- als auch Doppelspielerinnen. Aber wir werden alles geben. Unser Team ist ready und motiviert, als Erste vom Platz zu gehen. Wir freuen uns auf morgen.“

Billie Jean King Cup 2024, Europa/Afrika-Gruppe I in Oeiras (8. bis 13. April)

2. Gruppenphase

Play-off Plätze 1 bis 3
11. April: (3) Serbien – (4) Niederlande 1:2
12. April: (1) Österreich – (3) Serbien 3:0
Tamira Paszek – Elena Milovanovic 6:4, 6:3
Sinja Kraus – Mia Ristic 6:2, 6:4
Melanie Klaffner / Tamara Kostic – Elena Milovanovic / Mia Ristic 6:3, 4:6, 10:8

13. April: (1) Österreich – (4) Niederlande

Play-off Plätze 4 bis 6
11. April: (2) Lettland – (9) Griechenland 0:3
12. April: (9) Griechenland – (12) Dänemark 1:2
13. April: (2) Lettland – (12) Dänemark

Play-off Plätze 7 bis 9
11. April: (6) Schweden – (7) Türkei 1:2
12. April: (5) Ungarn – (6) Schweden 3:0
13. April: (5) Ungarn – (7) Türkei

Play-off Plätze 10 bis 12
11. April: (10) Norwegen – (11) Portugal 1:2
12. April: (8) Bulgarien – (10) Norwegen 2:1
13. April: (8) Bulgarien – (11) Portugal

| GEPA pictures / Walter Luger

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