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Miedler, Haider-Maurer, Legner und Pesendorfer verzeichnen Titelgewinne

Doch auch Jurij Rodionov, David Pichler, Alexander Gschiel und Luca Sageder überzeugen international.
Verfasst von: Manuel Wachta, 20.11.2024
© Instagram / allin_open
Lucas Miedler (rechts) durfte sich mit Luke Johnson (links) in Lyon über seinen zehnten ATP-Challenger-Doppeltriumph freuen.

Während Österreichs Damen im Play-off des Billie Jean King Cups als Außenseiterinnen eine hauchdünne, bittere 2:3-Niederlage gegen die Ukraine hinnehmen mussten, war die Kalenderwoche 46 auf Turnierebene aus rot-weiß-roter Sicht eine sehr erfolgreiche. Mit Lucas Miedler, Lea Haider-Maurer, Martin Legner und Christina Pesendorfer holten gleich vier ÖTV-Asse internationale Siegestrophäen. Dazu kamen mehrere Endspielteilnahmen. Hier die Zusammenfassung der Woche.

- ATP-100-Challenger in Kobe (Japan): Halbfinale, Erstrundenniederlage und jetzt Finale – die dritte Station seiner Japan-Tournee war für Jurij Rodionov bisher die gelungenste. Der Niederösterreicher (ATP 197) feierte beim 133.250-US-Dollar-Turnier vier Siege und nahm dabei, unter anderen, im Achtelfinale den topgesetzten Chinesen Bu Yunchaokete (ATP 67) und im Semifinale den drittgereihten Italiener Mattia Bellucci (ATP 104) jeweils in zwei Sätzen raus, Letzteren nach 1:4-Rückstand mit Doppelbreak im ersten Satz und der Abwehr eines Satzballs. Erst im Endspiel musste sich der 25-Jährige dem 19 Jahre jungen, aufstrebenden Belgier Alexander Blockx (ATP 249) mit 3:6, 1:6 beugen. Dennoch verbesserte sich Rodionov im ATP-Ranking vom Montag um 20 Plätze auf Rang 177. Mit einer dieswöchigen Auftaktniederlage beim ATP-75-Challenger in Yokohama ging für ihn die Saison 2024 zu Ende.

- ATP-75-Challenger in Drummondville (Kanada): Auch Joel Schwärzler konnte auf ATP-Challenger-Level wieder anschreiben. Die Vorarlberger Zukunftshoffnung (ATP 347) zog durch ein 6:2, 6:4 über den kanadischen Wildcard-Spieler Nicolas Arseneault (ATP 1304) und einen w.o.-Erfolg gegen den fünftgesetzten Argentinier Facundo Mena (ATP 199) ins Viertelfinale ein. Dort musste sich der 18-Jährige dem späteren Champion, dem US-Boy Aidan Mayo (ATP 437), mit 3:6, 4:6 geschlagen geben. Schwärzler vermochte dadurch in der Weltrangliste sein Career High auf Platz 330 zu verbessern.

- ATP-75-Challenger in Lyon (Frankreich): Ein rot-weiß-rotes Endspiel – besser hätte der Doppelbewerb aus österreichischer Sicht nicht verlaufen können. Der Niederösterreicher Lucas Miedler (ATP-Doppel 47) schaffte zusammen mit dem Briten Luke Johnson ebenso durch drei Matcherfolge den Finaleinzug wie der Burgenländer David Pichler (ATP-Doppel 157) mit dem Spanier Sergio Martos Gornes. Beide standen lediglich im Viertelfinale kurz vorm Aus, wo Johnson/Miedler sogar drei Matchbälle am Stück abwehren mussten. Doch beim Titelkampf präsentierten sich die beiden von ihrer besten Seite, hielten Pichler und dessen Partner mit 6:1, 6:2 klar in Schach. Miedler durfte sich über seinen zehnten ATP-Challenger-Doppeltitel freuen, Pichler sich über eine neue Doppelranking-Bestmarke von Platz 149.

- ITF-J30-Turnier in Maribor (Slowenien): Bemerkenswerter Coup von Lea Haider-Maurer! Bei ihrem siebten ITF-Jugendturnierantritt sicherte sich die erst 14-Jährige ihren ersten internationalen U18-Triumph. Die Burgenländerin (ITF 2487) musste dazu – inklusive der drei Qualifikationsrunden – nicht weniger als acht Hürden aus dem Weg räumen. Bloß im Viertelfinalspiel beim 7:5, 2:6, 6:4 gegen die Slowenin Kaja Najzer (ITF 1372) und danach gegen die Schweizerin Sofia Alekseeva (ITF 1398) gab sie einen Satz ab. Im Endspiel ließ Haider-Maurer dann einer weiteren Lokalmatadorin, der auf sechs gesetzten Beti Butina Jazbec (ITF 1212), beim 6:3, 6:2 keine Chance. Der Lohn: eine gewaltige Verbesserung in der Jugendweltrangliste um fast 100 Plätze auf Position 1528. Im Burschenbewerb war es Alexander Gschiel, der ebenso überzeugen konnte. Der topgesetzte Burgenländer (ITF 522) schaffte mit vier Siegen, mit lediglich einem Satzverlust in Runde eins, den Sprung ins Finale. Dort war aber gegen den achtgereihten Lokalmatador Marko Retelj (ITF 1129) beim 3:6, 1:6 kein Kraut gewachsen.

- ITF-Futures-Series-Turnier in Karvina (Tschechien): Österreichs Rollstuhltennis-Größen verbuchten im Nachbarland gleich zwei Titelgewinne. Christina Pesendorfer gewann mit Chiyo Sasaki hochsouverän den Doppelbewerb und verlor erst im Einzelfinale gegen ihre japanische Doppelpartnerin. Bei den Herren feierte Martin Legner im Doppel an der Seite des Malaysiers Abu Samah Borhan den sage und schreibe 283. ITF-Doppeltriumph seiner Karriere. Im Halbfinalmatch hatte er zuvor Landsmann Martin Hörz-Weber und den Polen Piotr Jaroszewski rausgenommen. Beim Single war für die 62-jährige Tiroler Legende in der Vorschlussrunde gegen den Polen Jakub Dominik Bukala Endstation.

- Tennis-Europe-U12-Turnier in Manacor (Spanien): Ein oberösterreichisches Trio vertrat Österreich beim Carlos Moya 12 & Under Festival in der Rafa Nadal Academy. Und dieses schlug sich gegen die starke europäische Konkurrenz mitunter sehr beachtlich – speziell Luca Sageder, der mit dem Selbstvertrauen von zwei Tennis-Europe-Doublegewinnen in Folge in Heraklion (Griechenland) angereist war. Der Zwölfjährige gewann nicht nur alle drei Gruppenpartien, sondern beförderte im Viertelfinale auch den drittgesetzten Matteo Sanson aus der Slowakei nach Matchball-Abwehr mit 6:7 (5), 7:6 (5) sowie 10:1 im Match Tiebreak aus dem Turnier. Erst im Semifinalspiel kam gegen den späteren Sieger, den an fünf gesetzten Franzosen Arthur Salafa, mit 4:6, 2:6 das Aus. Somit erhielt Sageder eine Bronzemedaille überreicht. Fabian Leitner war dieses Mal hingegen kein Erfolgserlebnis beschieden, er verlor alle seine drei Gruppenmatches ziemlich knapp. Marie Schmidhofer gewann zwei ihrer drei Round-Robin-Partien, schaffte aber als Gruppenzweite nicht den Aufstieg ins Viertelfinale. Beim Doppel erreichten Leitner/Sageder und Schmidhofer mit der Schweizerin Liv Bretscher außerdem jeweils das Viertelfinale. „Eine tolle Woche mit vielen Eindrücken und neuen Erfahrungen“, resümierte ÖTV-U12-Nationaltrainer Robert Maieritsch, der den heimischen Nachwuchs auf Mallorca betreute.

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