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NÖ Open powered by EVN: Neumayer gewinnt ÖTV-Duell mit Kopp

Jungstar Joel Schwärzler muss beim ATP-100-Challenger in Tulln hingegen Überstunden machen.
Verfasst von: Presseaussendung / Redaktion, 03.09.2024
© NÖ Open / M. Binder
Lukas Neumayer steht in Tulln als bisher einziger Österreicher im Achtelfinale.

Der Dienstag bei den NÖ Open powered by EVN brachte bei der ersten Hauptbewerbsrunde ein Wechselbad der Gefühle für Fans der heimischen Asse – ein gefallener Favorit und ein abgebrochener Thriller mit Österreichs Zukunftshoffnung in der Hauptrolle. Lukas Neumayer erreichte als bisher einziger ÖTV-Spieler das Achtelfinale.

Dass es nicht der Tag von Filip Misolic, dem in Tulln an Nummer fünf gesetzten Österreicher, war, belegten sämtliche Statistiken. Bei seiner Niederlage gegen den ukrainischen Qualifikanten Vitaly Sachko (ATP 394) servierte der Steirer (ATP 224) gleich 26 Prozent weniger erste Aufschläge ins Feld als sein Gegner – nur 45 Prozent nämlich. Dazu wirkte auch der Return ungewohnt instabil und führte nur in 33 Prozent aller Fälle zum Punkt. Das Gegenüber schrieb als Rückschläger bei 55 Prozent aller Möglichkeiten an und fixierte letztlich mit 6:3, 6:1 das Zweitrundenticket. Zu inkonstant agierte auch Neil Oberleitner (ATP 475), dessen Match gegen den Tschechen Jakub Nicod (ATP 337) ja am Vorabend beim Stand von 1:1 im dritten Satz wegen Dunkelheit abgebrochen worden war und mit 4:6, 6:3, 4:6 endete. Genau wie im ersten war es dann auch im letzten Durchgang ein schwaches Servicegame, welches letztlich ein für den Wiener doch enttäuschendes Aus brachte. „Beide Male ist mir dieser Wackler passiert. Er hat hingegen hat – genau wie gestern – wieder solide, aber auch nicht wirklich übermächtig begonnen. Schade, aber solche Matches muss man abhaken und seine Lehren daraus ziehen“, so der 25-Jährige.

Im rot-weiß-roten Westderby zwischen dem Salzburger Lukas Neumayer (ATP 320) und dem Tiroler Sandro Kopp (ATP 339) gelang es Ersterem, sein Gegenüber diesmal sozusagen mit dessen eigener Waffe, einem effektiven Service, zu schlagen. So traf Neumayer zwar nur 56 Prozent seiner ersten Aufschläge ins vorgesehene Feld, machte aber damit in 78 Prozent aller Fälle den Punkt. Kopp hingegen platzierte 57 Prozent erste Aufschläge regelkonform, erzielte damit aber nur 19 von 35-mal (62 Prozent) den Gewinnzähler. Und während Neumayer drei von acht Breakchancen verwerten konnte, fand Kopp keine einzige vor. Fazit: 6:4, 6:2 für Salzburg. Am Mittwoch darf Neumayer in der ersten Centre-Court-Partie ab 10:00 Uhr gegen den sechstgesetzten Briten Oliver Crawford antreten. Dieser hatte bereits montags den Italiener Lorenzo Giustino (ATP 275) in drei Sätzen niedergerungen. „Ich kenne ihn nicht wirklich gut, habe vor Jahren ein einziges Mal gegen ihn gespielt. Aber ich weiß, dass er gut serviert und sein Spiel eher von der Grundlinie und sehr druckvoll aufzieht. Ein richtiges ‚Ami-Spiel’ halt“, so der Radstädter über seinen auf Nummer 225 rangierenden und in den USA geborenen und ausgebildeten Zweitrundengegner.

Aus für Titelverteidiger Kopriva und Comebacker Novak

Ein weiterer unter Großbritanniens Union Jack agierender Spieler sorgte für die große Dienstagsüberraschung. Jan Choinski (ATP 276), der sich zuletzt auch fürs Hauptfeld der US Open qualifiziert hatte, eliminierte die über 150 Weltranglistenpositionen besser platzierte Tullner Nummer eins, den Tschechen Vit Kopriva (ATP 118), in einem zunächst plangemäß einseitigen, dann mehr als ausgeglichenen Schlagabtausch mit 1:6, 6:3 und 6:4. Als nächstes trifft Choinski, übrigens in Deutschland geboren, auf „Landsmann“ Marvin Möller (ATP 345), der den ägyptischen Lucky Loser Mohamed Safwat (ATP 382) mit 6:4, 6:4 aus dem Turnier nehmen konnte. Den Rollentausch abwenden konnte hingegen die Nummer zwei der Tulln-Setzliste, der Schweizer Jerome Kym (ATP 180). Mit 4:6, 6:3, 6:4 fiel der Sieg über den Niederländer Max Houkes (ATP 297) knapp aus. Wie knapp, belegte einmal mehr die ATP-Statistik. In Prozent bilanzierten beide Spieler bei Aufschlag und Return haargleich, nämlich mit 68 bzw. 32 Prozent. In absoluten Punkten gewann am Ende Kym 89 der 173 ausgespielten Zähler und Houkes eben „nur“ 84.

Ebenfalls Hochspannung war dann beim vorletzten Match auf dem Centre Court angesagt. Dort traf der niederösterreichische Lokalmatador Dennis Novak (ATP 238), in Tulln an acht gereiht, auf den zwei Jahre jüngeren Deutschen Daniel Masur (ATP 294). Und nach einem eher durchwachsenen 3:6 im ersten Satz ließ Novak bei seinem Comeback nach einer Verletzungspause über immer weitere Strecken Klasse, Routine und Kampfgeist einer ehemaligen Nummer 85 der Welt aufblitzen, schnappte sich nach Abwehr eines Matchballs bei 4:5 das zwölfte Game im zweiten Durchgang und damit das 7:5. In Satz drei zog der Österreicher zunächst mit Break auf 3:0 davon, bekam aber in weiterer Folge bei erneut brütender Hitze doch die wachsende Aufschlagstärke seines Gegenübers zu spüren. Letztlich gelang Masur als Rückschläger das nötige Break zum 3:4, später ein weiterer Spielgewinn bei Aufschlag Novak zum 5:4 und am Ende, mit 6:4, der Sieg. Der Deutsche trifft in Runde zwei auf Oberleitner-Bezwinger Nicod.

SPORTLAND-Niederösterreich-Empfang mit prominenten Gästen

Für nicht wenige Fans auf dem bestens besuchten Tullner Centre Court war das letzte Match des Tages auch der Höhepunkt des sportlichen Programms am Dienstag: der Auftritt des 18-jährigen ÖTV-Jungstars Joel Schwärzler (ATP 375) gegen den 27 Jahre alten, russischen Qualifikanten Ivan Gakhov (ATP 298). Und, wie erhofft, legte der Jüngere im Duell der hochgewachsenen Linkshänder spektakulär los, überpowerte seinen Gegner sowohl als Auf- wie auch als Rückschläger und führte rasch mit 5:1. Doch plötzlich wurde Gakhov sicherer und Schwärzler fehleranfälliger – eine Kombination, die die beiden ins Tiebreak brachte. Dort zeigte dann allerdings wieder Schwärzler, der vor Ort durch ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer gecoacht wird, sein unübersehbares Talent und ließ in der Satzentscheidung zum 7:6 nur zwei Gegenpunkte zu. Trotzdem, Gakhov blieb putzmunter, sein juveniler Widersacher wiederum kippte neuerlich ein wenig zurück ins Inkonstante geriet rasch mit 1:3 in Rückstand, kam temporär wieder zurück, verlor jedoch Satz zwei letztlich trotzdem mit 4:6. Und dem Dienstag ging um ziemlich genau 19:00 Uhr das Licht für ein wirklich regelkonformes Profitennisspiel aus – Abbruch wegen Dunkelheit, den entscheidenden dritten Satz werden Schwärzler und Gakhov mittwochs im zweiten Slot nach 10:00 Uhr bestreiten. Alle Matches auf dem Centre Court werden wieder live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv übertragen. Zudem steigt ORF SPORT+ ab 9:50 Uhr in die Berichterstattung ein.

Doch nicht nur auf den und um die Courts herrschte am dritten Turniertag reges Interesse. Finanzminister und Ex-ÖTV-Präsident Magnus Brunner stattete dem Turnier einen Besuch ab. Und in der direkt an den Centre Court anschließenden VIP-Area erfreute sich der exklusive SPORTLAND-Niederösterreich-Empfang eines hochkarätigen Zulaufs. Nach Grußworten von LH-Stellvertreter und Sportlandesrat Udo Landbauer, Bürgermeister Peter Eisenschenk, Turnierdirektor Florian Leitgeb und ÖTV-Vizepräsident Georg Blumauer nützten prominente Gäste wie ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda, NÖTV-Präsidentin Petra Schwarz, TC-Tulln-Obmann Josef Beinhardt oder Ex-Teamkicker Andreas Dober die Gelegenheit zum entspannten, aber intensiven Networking. Für Gastgeber Landbauer bieten die NÖ Open powered by EVN den idealen Rahmen auch für ein derartiges Event: „Die Niederösterreich Open sind ein absolutes Highlight im heimischen Sportkalender. Zum vierten Mal in Folge kommt die wunderschöne Region Tulln nun bereits in den Genuss dieses hochwertigen Events, bei dem wir unserer Bevölkerung die Möglichkeit bieten, den Tennissport auf einem großartigen Niveau kennen und lieben zu lernen. Die Zusammenarbeit mit Partnern und Sponsoren ist dafür unverzichtbar, und deshalb wollen wir ‚Danke’ sagen. Nur gemeinsam als Sportnetzwerk Niederösterreich können wir die Ziele unserer Sportstrategie 2025 erreichen und Niederösterreich sowie insbesondere unsere jungen Generationen nachhaltig bewegen.“

ÖTV-Vizepräsident Blumauer führte aus: „Wir freuen uns sehr, dass die NÖ Open powered by EVN heuer zum bereits vierten Mal über die Bühne gehen. Das Turnier hat sich hervorragend entwickelt und ist zu einem wichtigen Teil der internationalen Turnierlandschaft in Österreich geworden, mit großer Strahlkraft auch für den Nachwuchs und über die Landesgrenzen Niederösterreichs hinaus. Das geht natürlich nicht ohne einen so engagierten Veranstalter wie Florian Leitgeb und sein Team von Champ Events, bei dem wir uns ebenso herzlich bedanken wollen wie auch bei allen Sponsoren und Unterstützer:innen. Allen voran bei der EVN und beim Sportland Niederösterreich unter Sportlandesrat Udo Landbauer. Danke vielmals für die tatkräftige Hilfe für diese bedeutende Veranstaltung. Die NÖ Open powered by EVN bilden auch den Startschuss zu einem heißen Tennisherbst in Österreich, mit den Finals der win2day Bundesliga in Mauthausen, dem Davis Cup Österreich gegen die Türkei und dem ATP-Challenger in Bad Waltersdorf, der U18-Europameisterschaft in Oberpullendorf und im Oktober mit den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle. Wir hoffen dabei natürlich auf möglichst viele rot-weiß-rote Erfolge, am besten schon diese Woche in Tulln. Wir freuen uns alle auf eine hochklassige und spannende Turnierwoche beim TC Tulln.“

| NÖ Open / M. Binder
© NÖ Open / M. Binder
Hochkarätiger Zulauf beim SPORTLAND-Niederösterreich-Empfang. Von links nach rechts: Veranstalter Florian Leitgeb, ÖTV-Vizepräsident Georg Blumauer und Niederösterreichs Sportlandesrat Udo Landbauer.
© ÖTV
ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda (links) mit Finanzminister und Ex-ÖTV-Präsident Magnus Brunner (rechts).

Auch Doppelbewerb mit zahlreicher österreichischer Beteiligung

Zum Finale noch einmal zurück zum sportlichen Programm. Am Mittwoch startet neben der zweiten Einzelrunde auch der Doppelbewerb so richtig durch. Unter anderem mit den Auftritten des Duos Oberleitner/Schwärzler gegen die topgesetzten Deutschen Jakob Schnaitter und Mark Wallner. Und im letzten Match auf dem Centre Court treffen Gerald Melzer und Neumayer auf den Slowenen Blaz Rola und Safwat.

Hier alle Auslosungen und Ergebnisse des ATP-100-Challengers in Tulln. Hier alle Informationen zum ATP-100-Challenger in Tulln.

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