Steirischer Tennisverband
Davis Cup

„Gebrauchtes Wochenende“: Generali Austria Davis Cup Team unterliegt

Die ÖTV-Herren spielen hiermit 2024 im Play-off gegen den Abstieg aus der Weltgruppe I.
Verfasst von: Manuel Wachta, 16.09.2023
© GEPA pictures / Walter Luger
Dennis Novak (rechts) musste Nuno Borges (links) zum entscheidenden Sieg für Portugal gratulieren.

Enttäuschung in Rot-weiß-rot: Fürs Generali Austria Davis Cup Team ist sich nach einem bitteren Eröffnungstag letztlich kein Happy End mehr ausgegangen. Österreichs Herren-Nationalmannschaft musste sich in der Begegnung der Weltgruppe I gegen Portugal am Freitag und Samstag im Multiversum Schwechat mit 1:3 geschlagen geben. Zwar gelang es Alexander Erler (ATP-Doppel 36) und Lucas Miedler (ATP-Doppel 37) mit 7:6 (0), 7:6 (5) im Doppelmatch gegen Nuno Borges (ATP-Doppel 248) und Francisco Cabral (ATP-Doppel 54) zum Beginn des zweiten Spieltags noch auf 1:2 zu verkürzen. Doch die 0:2-Hypothek des ersten Tags erwies sich unterm Strich als zu groß. Dazu kam noch Verletzungspech. Österreichs Nummer eins Sebastian Ofner (ATP 59) konnte wegen Schmerzen im unteren Rückenbereich das dritte Einzel nicht bestreiten. Dennis Novak (ATP 192) sprang für den Steirer ein, zog gegen Portugals Spitzenspieler Nuno Borges (ATP 89) jedoch mit 3:6, 2:6 den Kürzeren. Das daher bedeutungslose fünfte Match, für das Jurij Rodionov (ATP 109) und Joao Sousa (ATP 289) vorgesehen waren, wurde daraufhin nicht mehr ausgetragen. Hiermit kämpfen die ÖTV-Asse im Zeitraum 2. bis 4. Februar 2024 um den Klassenerhalt in der Weltgruppe I. Die Auslosung dafür erfolgt schon am Mittwoch, den 20. September, um 15:00 Uhr MESZ im ITF-Hauptbüro in London.

Rund 1650 Fans sollten im multifunktionellen Veranstaltungskomplex vor den Toren von Wien auch am zweiten Spieltag für eine fantastische Stimmung sorgen, ganz besonders der zahlreich vertretene österreichische Davis-Cup-Fanclub. Unter die Zuschauer:innen mischten sich viele bekannte Gesichter und Namen, etwa Arno Schuchter (Vorstand für Vertrieb und Marketing der Generali Versicherung), Mag. Peter Bartos (Geschäftsführer und Partner BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft), Martin Ohneberg (ÖTV-Präsident), Thomas Schweda (ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft) sowie die Ex-Davis-Cup-Spieler Georg Blumauer (ÖTV-Vizepräsident), Clemens Trimmel (Geschäftsführer der Bundes-Sport GmbH), Markus Hipfl, Alexander Peya (wie gewohnt als Co-Kommentator auf ORF SPORT+) und Franz Hainka. Sie alle drückten den rot-weiß-roten Herren beim Versuch, das erste Mal in der österreichischen Davis-Cup-Geschichte einen 0:2-Rückstand noch zu drehen, die Daumen und erlebten trotz des unerfreulichen Endstands einen weiteren spektakulären wie hochklassigen Tennistag.

Novak: „Die Enttäuschung sitzt natürlich unglaublich tief“

So wie im Februar in Kroatien, bei der Qualifikationsrunde für die Davis Cup Finals 2023, mussten Erler/Miedler zunächst mit einem Erfolg im Doppel Österreichs Siegchancen am Leben erhalten. Und auch diesmal zeigten sich die beiden von der insgesamt schlechten Ausgangsposition unbeeindruckt und mit starken Nerven ausgerüstet. Zwar konnten sie gleich im ersten Game ihre lange Zeit einzigen zwei Breakchancen nicht verwerten, aber bei 3:4 dafür zwei Breakbälle bzw. bei 4:5 einen Satzball – Erler servierte bei dem Stand zwei Asse in Folge – abwehren. Ein fulminantes, fehlerfreies Tiebreak brachte ihnen den Satzgewinn. Im zweiten Durchgang blieb eine Breakmöglichkeit bei 3:2 ungenützt, dafür wurden im nächsten Spiel auch die Breakbälle Nummer vier und fünf von Borges/Cabral zunichtegemacht. Im Tiebreak reichte Erler/Miedler ein einziges Minibreak zum 4:2, beim dritten Matchball, dem ersten bei eigenem Service, machten sie schließlich den Sack zu. „Es war von Anfang an eine enge Partie“, meinte Miedler. „Wir sind immer cool geblieben, haben weitergespielt, jeden Punkt mit den Fans im Rücken, und haben dann das bessere Ende gehabt. Es war für uns eine erwartet schwierige Partie.“ Entsprechend erleichtert zeigte sich Erler: „Gottseidank haben wir’s dann doch in zwei Tiebreaks gewonnen.“

Das anschließende Einserduell zwischen Ofner und Borges konnte nicht stattfinden. „Mir ist es gestern im Tiebreak, am Ende des dritten Satzes, im Rücken eingefahren, aus dem Nichts“, erzählte Österreichs Spitzenspieler. „Nach dem Match habe ich mich nicht mehr gescheit bewegen können. Das ist heute schon um einiges besser, aber ich fühle es halt noch immer“ – trotz genommenem Schmerzmittel. Beim Einschlagen habe er sich immer noch relativ steif gefühlt. Das Risiko, dass sich die Probleme beim heiklen Gesamtstand von 1:2 zurückmelden und für die Entscheidung sorgen könnten, sei ihm deshalb zu groß gewesen: „Das kann ich nicht machen.“ Die nächsten Turnierstarts seien immerhin nicht gefährdet. So musste Ersatzmann Novak, der diesmal erst ob einer kurzfristigen Absage von Dominic Thiem ins Team nachgerückt war, gegen Borges ran. Der Niederösterreicher hielt erst gut dagegen, wehrte bei 2:3 die ersten drei Breakbälle ab, vergab im nächsten Game selbst deren zwei, verlor darauf den Faden und gesamt sieben Spiele in Serie. Die 6:3,-4:0-Führung brachte Borges sicher ins Trockene. „Die Enttäuschung sitzt natürlich unglaublich tief. Es tut mir extrem leid fürs Team, dass ich ihm nicht helfen konnte und auch den Fans nicht das entscheidende Spiel geben konnte“, so Novak. „Ich glaube, bis 3:3, 4:3 war’s ein offenes Match, mit Chancen auf beiden Seiten. Dann breake ich mich selbst, und dann ist es mir ein bisschen davongelaufen. Er hat mir auch fast gar nichts gegeben und ich habe mir schwergetan, dass ich das richtige Mittel finde.“

Kampf um den Klassenerhalt: „Wir werden alles dran setzen“

Keine Frage: Diese Länderkampfwoche stand unter keinem guten Stern. Nachdem Thiem aufgrund einer Typ-C-Magenentzündung passen musste, Rodionov gegen Borges ebenso knapp in drei Sätzen unterlag wie Ofner trotz 5:2-Führung im dritten Satz und Matchball gegen Sousa, fiel Ofner am zweiten Spieltag auch aus. Und zu allem Überdruss traf Erler im Doppel den auf der Bank sitzenden ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer mit seinem Schläger auf dem Schienbein. Kein Wunder also, dass Letzterer in der Abschlusspressekonferenz von einem „gebrauchten Wochenende“ sprach – „von Anfang an eigentlich. Angefangen damit, dass Dominic leider nicht spielen kann. Dann mit dem gestrigen Tag, wo ein 1:1 wahrscheinlich schwer gerecht gewesen wäre. Und dann bist du 0:2 hinten und gestern am Abend dann schon weißt, dass für ‚Ofi’ eng wird, heute zu spielen. Unsere zwei Doppelburschen muss man dafür natürlich wieder loben. Sie waren die zwei Sätze lang nicht das bessere Team, aber sie haben halt einfach zwei Tiebreaks gewonnen und waren da, wenn es gezählt hat. Und das zeichnet die beiden vor allem im Davis Cup auch immer aus. Dennis war bis 3:4 noch dabei, es gab Chancen da und dort. Borges hat die Breakchancen bei 3:3 auch gut abgewehrt, und mit dem Break ist Dennis die Partie dann komplett weggelaufen. Da ist die Fehlerquote einfach zu hoch gewesen, Borges hat immer mehr Oberwasser bekommen. So war die Partie schwer zu gewinnen.“ Nun geht es daher im Play-off gegen den Abstieg in die Weltgruppe II. „Ich sehe uns dort auch nicht, aber wenn man daheim 1:3 gegen Portugal verliert, dann muss man einfach dort spielen“, so Melzer enttäuscht. „Aber wir werden alles dran setzen, es zu schaffen.“

ÖTV-Präsident Martin Ohneberg konnte ebenso nicht verhehlen: „Das war natürlich nicht das Ergebnis, das wir uns von dieser Woche erhofft haben. Unsere Mannschaft hat alles gegeben, aber es hat diesmal, nach einem sehr unglücklich verlaufenen ersten Spieltag, leider nicht gereicht. Am Ende des Tages müssen wir unseren Gästen aus Portugal zum verdienten Sieg gratulieren. Aber wir werden alles dran setzen, den Klassenerhalt in der Weltgruppe I zu schaffen. Wir haben dieser Tage trotzdem ein echtes Tennisfest erlebt. Wir bedanken uns nochmals beim Sportministerium, beim SPORTLAND Niederösterreich, der Stadtgemeinde Schwechat, dem Multiversum-Team, der Generali Versicherung und allen weiteren Sponsoren und Partnern sowie auch bei unseren Fans für die großartige Unterstützung.“ Auch ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda bekannte: „Es ist natürlich sehr schade, dass wir das verloren haben – und es tut mir vor allem für die Spieler leid, zumal wir jetzt leider ein Spiel vor uns haben, in dem wir um den Verbleib in der Weltgruppe I kämpfen werden müssen. Ansonsten war’s eigentlich eine sehr schöne Veranstaltung, ein Riesen-Tennisfest, das Multiversum war an beiden Tagen nahezu voll. Ich bedanke mich beim Organisationsteam und bei meiner ÖTV-Mannschaft, dass sie all das operativ so gut abgewickelt hat.“

Davis Cup 2023, Weltgruppe I in Schwechat

Österreich – Portugal 1:3

Freitag, 15:00 Uhr
Jurij Rodionov – Nuno Borges 6:7 (4), 6:3, 3:6
Sebastian Ofner – Joao Sousa 7:5, 3:6, 6:7 (1)

Samstag, 14:00 Uhr (live auf ORF SPORT+ und www.oetv.tv)
Alexander Erler / Lucas Miedler – Nuno Borges / Francisco Cabral 7:6 (0), 7:6 (5)
Dennis Novak – Nuno Borges 3:6, 2:6
Jurij Rodionov – Joao Sousa nicht mehr gespielt

| GEPA pictures / Walter Luger

Hier die Partie Erler/Miedler – Borges/Cabral auf ÖTV TV:

Hier die Partie Novak – Borges auf ÖTV TV:

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