Steirischer Tennisverband
Davis Cup

2:0 nach Tag 2: Nur der Regen stoppt das Generali Austria Davis Cup Team

Nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel muss die Fortsetzung in Bad Waltersdorf auf Sonntag vertagt werden.
Verfasst von: Manuel Wachta, 14.09.2024
© GEPA pictures / Walter Luger
Lukas Neumayer sorgt im Davis Cup gegen die Türkei für eine 2:0-Führung der ÖTV-Herren.

Jurij Rodionov hatte am Freitag durch seinen Erfolg im Eröffnungseinzel vorgelegt – und Lukas Neumayer hat am Samstag nunmehr nachgelegt. Das Generali Austria Davis Cup Team führt in der Weltgruppe-I-Begegnung gegen die Türkei in Bad Waltersdorf mit 2:0 und steht hiermit vorm Sprung in die Qualifikationsrunde zu den Davis Cup Finals 2025. Der Salzburger Neumayer (ATP 262), der überhaupt das erste Mal zu Österreichs Herren-Nationalteam zählt, setzte sich bei seinem Länderkampfdebüt bei der am Freitagabend bei 5:5 im ersten Satz abgebrochenen Partie gegen den ehemaligen Weltranglisten-144. Cem Ilkel (ATP 474) nach starker Leistung mit 7:6 (3), 6:2 durch. Die Mannen von Kapitän Alexander Peya könnten also schon im anschließenden Doppelmatch den rot-weiß-roten Coup fixieren. Dieses bestreiten Alexander Erler (ATP-Doppel 46) und Lucas Miedler (ATP-Doppel 58) gegen das Duo Altug Celikbilek (ATP-Doppel 2296) und Yanki Erel (ATP-Doppel 433). Doch darauf muss erst mal gewartet werden: Kurz nach Neumayers verwertetem Matchball kehrte abermals und anhaltendes Schlechtwetter ins oststeirische Thermen- und Vulkanland zurück. An eine Fortsetzung war nicht mehr zu denken, schon um 15:01 Uhr wurde der Spieltag vorzeitig für beendet erklärt. Weitergehen soll es am Sonntag ab 9:30 Uhr, und zwar bei freiem Eintritt für alle Tennisfans.

Neumayer drückt aufs Tempo

Vor den Augen der beiden ÖTV-Vizepräsidenten Jürgen Roth und Georg Blumauer sowie vor ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda und zahlreichen kälteresistenten Fans wurde der Spielbetrieb am Samstag um 10:00 Uhr wiederaufgenommen. Bei immer noch frischen zehn Grad und zusätzlich stürmischem Wind betraten Neumayer und Ilkel den Centercourt, rund 15 Stunden nachdem sie diesen bei einbrechender Dunkelheit am Freitagabend verlassen hatten. Bei der Fortsetzung konnte sich Neumayer bei 5:5 zwar sogleich die Breakchance erarbeiten, es ging aber ins Tiebreak. Dort erwies sich der 22-Jährige als der merklich sicherere und solidere Spieler und konnte sich glatt behaupten. Ein Break lag im zweiten Abschnitt für den unbeirrt aufs Tempo drückenden Teamrookie in der Luft, wollte vorläufig jedoch nicht gelingen. Mit Mühe stellte Ilkel noch auf 2:2, das Finish gehörte darauf allerdings Neumayer, dem der vorentscheidende Befreiungsschlag zum 4:2 glückte. Schließlich legte er gar noch das Doppelbreak zum 6:2 nach, unter dem begeisterten Jubel der rot-weiß-roten Teamreihen und des ÖTV-Davis-Cup-Fanclubs ließ er sich für seinen Länderkampf-Premierensieg für Österreich feiern.

„Ich bin extrem happy“, freute sich Neumayer bei der Pressekonferenz. „Ich glaube aber, das Wichtige war gestern schon, als ich da wirklich nochmal zurückgekommen bin – von zweimal Break hinten und einem wirklich nicht guten, bisschen nervösen Start. Da hätte auch der erste Satz schon weg sein können. Aber ich habe mich gut zurückgefightet und habe den Schwung heute ganz gut mitgenommen“, führte der heimische Youngster aus. „Ich habe geschaut, dass ich mich beim Warm-up gleich richtig gut bewege, weil das bei der Kälte und den Verhältnissen doch bisschen schwieriger ist. Aber ich denke, das habe ich ganz gut gemacht und den ersten Satz geholt, was sehr wichtig war. Und im zweiten Satz habe ich dann schon geschaut, dass ich ihn ziemlich unter Druck setze – und da ist er dann schon ein wenig ins Straucheln gekommen.“ Neumayer bekannte offen: „Ich war schon sehr happy, dass ich erstens nominiert war, dann dass ich spielen darf. Und jetzt natürlich, dass ich gewonnen habe. Das war das Ziel – und das habe ich erfüllt, und das macht mich natürlich schon sehr stolz.“

Peya: „Wir sind aktuell in der bestmöglichen Situation“

Gleichfalls hochzufrieden mit seinem Schützling zeigte sich ÖTV-Teamkapitän Peya auf der Betreuerbank: „Ich finde, dass ‚Luki’ das heute super gemacht hat. Er ist eigentlich von Anfang an gut in die Partie reingekommen. Es ist ihm immer besser gelungen, Ilkel zu bewegen. Man hat gemerkt, dass der danach umgestellt hat, im Vergleich zu gestern deutlich aggressiver werden musste – weil ‚Luki’ ihn einfach gut bearbeitet hat und ihm wenige Fehler gegeben hat. Und ich finde, der Gewinn des ersten Satzes hat ‚Luki’ auch noch einmal sichtlich Selbstvertrauen gegeben. Da hat man im zweiten Satz das Gefühl gehabt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er ihm davonzieht.“ Und so kam es dann auch. Wenige Minuten später folgte allerdings die Unterbrechung des Spieltags, und bis zuletzt wurde vergeblich auf eine Wetterbesserung gehofft. „Aber wie die ganze Woche über schon gesagt: Wir nehmen es, wie es kommt. Ich glaube, es ist deutlich einfacher, in einem gesamten Team zu warten. Da kann man sich die Zeit deutlich lustiger als bei einem Turnier alleine gestalten. Wir können es nicht ändern. Wir müssen schauen, dass wir zu den Zeiten, die uns der Referee vorgibt, ready sind.“

Und das ist jetzt Sonntag um 9:30 Uhr – „da werden wir versuchen, diesen Länderkampf sofort zu beenden“, stellte Peya entschlossen klar. Der routinierte Wiener gab sich „sehr zuversichtlich“, dass Erler/Miedler die so erhoffte Entscheidung im Doppel gelingen wird: „Die beiden sind ein Topdoppel. Sie sind gut eingespielt, auch wenn ‚Luci’ jetzt natürlich von einer längeren Pause kommt – aber davon hat man im Training eigentlich überhaupt nichts gemerkt. Die beiden spielen extrem gern für ihr Land im Davis Cup, haben das die letzten Male unglaublich gut und positiv erledigt. Sie sind heiß und wollen sich das nicht nehmen lassen. Wir sind aktuell mit einem 2:0 in der bestmöglichen Situation, da haben die Türken natürlich deutlich mehr Druck. Ich glaube, dass die Jungs da morgen mit viel Energie rauskommen und uns den dritten Punkt holen.“

Davis Cup 2024, Weltgruppe I in Bad Waltersdorf

Österreich – Türkei 2:0

Freitag
Jurij Rodionov – Yanki Erel 6:3, 6:4

Samstag
Lukas Neumayer – Cem Ilkel 7:6 (3), 6:2

Sonntag
9:30 Uhr: Alexander Erler / Lucas Miedler – Altug Celikbilek / Yanki Erel (live auf ORF SPORT+ und ÖTV TV unter www.oetv.tv)
Jurij Rodionov – Cem Ilkel (live auf ORF SPORT+ und ÖTV TV unter www.oetv.tv)
Lukas Neumayer – Yanki Erel (live auf ORF SPORT+ und ÖTV TV unter www.oetv.tv)

| GEPA pictures / Walter Luger

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